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Nach Brand: Holzgerlinger Betrieb arbeitet weiter

Aus der Kreiszeitung / Böblinger Bote vom 29.08.2016


Text: Hans-Dieter Schuh / Foto: Bischof


Lagerhalle und Werkstatt der Firma Dehling müssen abgerissen werden, das Wohnhaus wird erhalten


Noch unter Schock stand Firmenchef Peter Dehling am Montag nach dem Feuerinferno in der Halle seiner Firma. Das Wohn- und Verwaltungsgebäude auf dem Firmengelände ist bereits von einer Fachfirma weitgehend geräumt. Es muss von Grund auf saniert werden. Peter Dehling und seine Familie wohnen bis auf Weiteres bei Freunden.


HOLZGERLINGEN. Peter Dehling, derzeit ohnehin gesundheitlich gebeutelt, ist gottfroh, dass bei dem Höllenfeuer niemandem etwas passiert ist. "Raus! Bloß raus!" schrie er am Samstag gegen 9.30 Uhr in der Wohnung, als er den Brandgeruch bemerkte. Er weiß von entsprechenden Schulungen, dass schon ein Atemzug mit Giftstoffen schlimme Wirkung haben kann. Und er dankt heute der Feuerwehr, insbesondere den Holzgerlingern mit Kommandant Albrecht Schmid, für ihren schnellen und perfekten Einsatz. "Zwei Minuten später, und das Wohnhaus wäre nicht mehr zu retten gewesen." Das schafften die Feuerwehrleute aber. Klar, dass das Haus aufgrund des immensen Wasserschadens nicht mehr bewohnbar ist und völlig runderneuert werden muss.


Dankbar ist er auch den schnellen Helfern anderer örtlicher Firmen, die mit Rat und Tat zur Stelle waren. So war im Nu eine Fachfirma aus der Nähe mit zig Leuten übers Wochenende tätig, um zunächst das Wohnhaus komplett zu leeren. "Ich hab allein fünftausend Bücher im Haus", sagt der 56-jährige Zimmerer-, Dachdecker- und Flaschnermeister. Alles wird jetzt Stück für Stück geräumt und von den Brandschadenssanierern mit Ozon gereinigt und gelagert.


Klar: Die Halle, die Werkstatt, das Lager und etliche Privatautos, die komplette EDV, die Telefonanlage - davon ist nichts mehr zu retten. Gestern sollte der Betrieb nach den Sommerferien wieder starten. Die Arbeit der 20-Mann-Firma geht jetzt trotz des Schadens, den Dehling auf zwei Millionen Euro schätzt, weiter. Werkzeug und Material muss jetzt erst einmal beschafft werden. Dehling: "Ich hab nicht einmal mehr einen einzigen Hammer." Aber alle helfen zusammen, mit vornedran der 30-jährige Sohn Sebastian Dehling. Peter Dehling, der am Samstag zusammengebrochen war, ist wieder optimistisch und hält sich an den Leitspruch seines Vaters: "Ist der Berg auch noch so steil, a bissle was geht alleweil."

Einsatzkräfte dürfen baden gehen


Noch nicht geklärt ist die Brandursache und auch der Ort, wo der Brand ausgelöst wurde, ist noch "Gegenstand der Ermittlungen", so Polizeisprecher Peter Widenhorn. Denn gebrannt hat es auch auf dem Nachbargrundstück, wo unter anderem Batterien gelagert sein sollen. Widenhorn: "Welche Halle zuerst brannte, wissen wir nicht."


Froh ist man seitens des Landratsamtes über die gute Zusammenarbeit alles Hilfsorganisationen bei den beiden Großbränden in Holzgerlingen und bei Porsche in Weissach am Samstagvormittag. Auch wenn die Feuerwehren die Hauptlast zu tragen hatten, seien solche Einsätze ohne Unterstützung durch das DRK, das Technische Hilfswerk und die Polizei nicht leistbar, so das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Landkreisgrenzen spielten keine Rolle: Auch die Wehren aus dem Enzkreis und nachmittags aus dem Kreis Tübingen und vom Stuttgarter Flughafen waren im Einsatz, ganz nach dem Motto "Wir alle sind 112!"


Insbesondere der Brand in Holzgerlingen habe den Einsatzkräften einiges abverlangt, auf der einen Seite die anspruchsvolle Schadenslage, auf der anderen Seite die hohen Außentemperaturen. Landrat Roland Bernhard und der Beigeordnete der Stadt Holzgerlingen, Ioannis Delakos, haben sich vor Ort von der Arbeit der Einsatzkräfte überzeugt. "So ein Einsatz fordert Abkühlung", so der Landrat, und lädt die Einsatzkräfte am Samstag zu einem Freibadbesuch in Holzgerlingen ein. Vorlage des Dienstausweises genügt und reicht auch noch für ein Getränkemärkle.